Bergkirche Mariä Namen in Zwiesel
1673 haben Franntz Casimir Branndt, kurfürstlicher Brauverwalter und Gerichtsschreiber, und "dössen Ehfrau Anna Brandtin Gebornne Förgin" am Ortsrand von Zwiesel am Böhmweg in Richtung Schüttenhofen eine steinerne Figur "Unser Lieb Frauen Zu Ehrn" setzen lassen.
1682 wurde die Bergkirche als Kapelle in schlichtem barocken Stil für das Gnadenbild der Rosenkranzmadonna erbaut. Sie wurde schnell zu einer Wallfahrtskirche, zu der bis weit aus Böhmen gepilgert wurde.
Am 12.9.1683 haben die christlichen Heere die Türken am Kahlenberg vor Wien besiegt und damit die Macht der Osmanen in Europa endgültig gebrochen. Sie kämpften im Namen Marias - in Mariä Namen. Der 12. September ist der Tag Mariä Namen und somit der Tag des Patroziniums der Bergkirche.
1767 wurde die Bergkirche im Stil des Rokokos innen ausgestattet. Franz Anton Rauscher, ein gesuchter Maler im ostbairisch/böhmischen Raum, hat in seinen Freskomalereien religiöse und weltliche Themen und Motive verarbeitet - anscheinend auch in einem sprechenden Gemälde.
In dieser Führung lernen wir die aufblühende Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg kennen. Die Menschen hatten Angst vor den Osmanen und wallfahrteten hilfesuchend deshalb und aus allen möglichen sonstigen Gründen zur Mutter Gottes, um bei ihr Hilfe als Fürsprecherin zu erbitten. - Für Zwiesel ein gutes Geschäft.
Herrschaften stritten um Einfluss in Zwiesel. Es war eine tiefgläubige und gleichzeitig weltoffene Aufbruchszeit, in der die Aufklärung auch in breiteren Bevölkerungsschichten zum Durchbruch kam. Schwerer Barock und leichtes Rokoko, Heimat- und europäische Geschichte fließen in dieser Kirche ineinander.
Einfach anrufen: 0170-60 110 32 oder Mail an verein(at)unterirdisches-zwiesel(dot)eu